Darum geht es hier:
Unser Ausflug ins Kaisertal bei Kufstein
Die Wanderung heute führt uns ins schöne Kaisertal. In diesem Tal bei Kufstein kannst du sowohl den Wilden Kaiser, als auch den Zahmen Kaiser sehen. Denn das Kaisertal führt genau durch die beiden Gebirgszüge hindurch. Dabei erlebst du ein liebliches Tal, einen Kaiser-Aufstieg, eine große Höhle und natürlich viele herrliche Ausblicke auf die Berge. Unser Ziel ist heute die Antoniuskapelle im Tal. Obwohl du auch noch weiter gehen könntest oder auch kürzer, je nach Kondition und Freude. Doch von der Kapelle hat man ein wunderbares Panorama und es ist von der Streckenlänge noch eine eher gemütliche Tour. Insgesamt sind die Wege durch das Kaisertal nicht sehr anspruchsvoll, nur ganz am Anfang musst du über ein Stiege viele Stufen hinauf wandern. Ich zeige dir jetzt unsere Tour an einem goldenen Oktobertag.
Anfahrt und Parken Kaisertal
Die Anfahrt erfolgt von deutscher Seite aus über die A93 (Rosenheim-Kiefersfelden), dann geht es für dich über die Grenze noch bis zur Ausfahrt Kufstein Nord. Beim ersten Kreisverkehr fährst du links, Richtung Ebbs auf der B175. Am nächsten Kreisverkehr biegst du nach rechts ab in die Straße Kaiserbach. Nach ca. 350 Metern bis du am Parkplatz Kaiseraufstieg. Hier am kostenpflichtigen Parkplatz (3,00€, Stand: 2021) ist der Ausgangspunkt der Wanderung.
Über den Kaiseraufstieg ins Kaisertal
Nur wenige Meter hinter dem großen Parkplatz beginnt die Wanderung ins Kaisertal. Gleich am Anfang wandern wir über den Kaiseraufstieg hinauf. Diese Stiege hat 315 Stufen (mitgezählt von unserem Junior). Jetzt im Oktober scheint hier immer noch die Sonne herein und es ist herrlich warm. Die Bäume leuchten in allen Farben und es riecht auch richtig herbstlich. Sie Stufen sind nicht allzu hoch und liegen eher weiter auseinander, so dass ich eher eineinhalb bis zwei Schritte pro Stufe brauche. Das finde ich persönlich nicht so anstrengend, als wenn die Stufen höher wären. Zwischendurch haben wir immer wieder schöne Ausblicke auf Kufstein und die alles überragende Festung.
Am oberen Ende der Stiege angekommen wird es nun flacher. Ab hier ist fast der gesamte Weg ins Tal hinein nur noch sanft ansteigend. Wir wandern auf dem breiten Wanderweg entlang. Neben uns fällt der Hang steil ab, der Weg ist aber gut mit einem Holzgeländer abgesichert. Noch einmal schauen wir an der Neapel-Bank hinüber auf die Stadt, bevor diese aus unserem Blickfeld verschwinden. Überall am Weg stehen viele Bäume, vor allem die Ahornbäume und die Buchen sind wunderschön gefärbt.
Wanderung Kaisertal bis zur Antoniuskapelle
Bald kommen wir auf den noch breiteren Fahrweg. Hier können die Bewohner des Kaisertals durch einen Tunnel vom Tal herauf fahren. Ansonsten dürfen auf dem Weg keine anderen Autos oder auch Mountainbikes fahren. Für uns bedeutet es lediglich, dass der Weg nun etwas breiter ist als zuvor. Etwa 400 Meter nach dem Tunnel kommt auf der rechten Seite die Abzweigung zur Tischoferhöhle. Wir beschließen die Höhle auf dem Rückweg zu besuchen und wandern weiter. Bald erreichen wir den Veitenhof, der ersten von vielen Berggaststätten hier im Kaisertal.
Bei nur leichtem Anstieg kommen wir nach einem weiteren Kilometer zu den nächsten beiden Gastwirtschaften. Der Pfandlhof und der Berg’k’hof liegen direkt nebeneinander. Der Weg führt dahinter weiter und hier wird dann auch der Blick ins Tal und die Berge weiter. Wir treffen auf der Weide noch einige Ziegen, die Kühe sind jetzt im Oktober natürlich schon im Tal. Wunderschön sehen wir jetzt auf unserer Wanderung die steilen Bergspitzen des Wilden Kaisers auf der rechten Talseite. Davor die Almwiesen und die Hänge des Zahmen Kaisers auf der linken Talseite.
Wir entschließen uns noch die etwa 20 Minuten bis zur Antoniuskapelle zu wandern. Unser Junior mag zwar nicht mehr so recht, ihm ist der Weg etwas zu langweilig. Aber mit dem Versprechen, nachher die Höhle zu besichtigen lässt er sich noch auf den Weiterweg ein. Die Antoniuskapelle ist eine schöne kleine Kapelle mit zwei Buntglasfenstern. Noch schöner finde ich aber die Bänke davor. Hier können wir jetzt nämlich sitzen, unsere Jause und den wirklich sensationell schönen Ausblick genießen.
Tischoferhöhle im Kaisertal
Bei unserem Rückweg gehen wir wie versprochen noch zur Tischoferhöhle. Kurz nachdem wir am Veitenhof vorbei gekommen sind, geht es nun steil den Hang hinunter. Über einige Serpentinen erreichen wir nach ca. 10 Minuten zuerst die kleine Hyänenhöhle und wenige Meter später die große Tischoferhöhle. Sie ist ca. 8 Meter hoch, 20 Meter breit und man kann etwa 40 Meter ansteigend bis zum hinteren Höhlenende gehen. Das machen wir natürlich, auch wenn es eigentlich nicht viel zu sehen gibt. Vor allem der Blick von der Höhle nach draußen ist aber schön. Die tief stehende Sonne scheint direkt in die Höhle und lässt die weißen Wände strahlen.
Bei archäologischen Ausgrabungen vor über 100 Jahren wurden hier Überreste von Bären, aber auch von Menschen aus der Bronzezeit gefunden. Einiges davon ist heute in der Festung in Kufstein zu sehen. Vor der Höhle steht dazu eine Infotafel. Eigentlich könnte man von der Höhle hinunter wandern zum Bach, um auf der anderen Seite des Tals zum Parkplatz des Kaiserlifts zu kommen. Doch durch einen Hangrutsch ist dieser Teil des Weges komplett gesperrt und wir wandern zurück auf den Kaisertalweg.
Weitere Wege im Kaisertal
Im Kaisertal gibt es auch noch weitere Wege und viele Berggasthäuser. Und natürlich kannst du als geübter Bergsteiger auch auf die Gipfel des Wilden und des Zahmen Kaisers gehen. Genusswanderer bleiben auf den einfachen Talwegen und genießen die herrlichen Ausblicke.
Zur Ritzaualm und zur Vorderkaiserfeldhütte
Zwischen dem Veitenhof und dem Pfandlhof führt dich links ein breiter Weg hinauf zur Ritzaualm (1160 Meter ü.M). Von dieser kannst du über den Nordabstieg nach Schanz hinunter wandern. Etwa 500 Meter dahinter liegt die Vorderkaiserfeldhütte (1388 Meter ü.M.). Von ihr führen dich die Wandersteige auf die Gipfel des Zahmen Kaisers.
Zum Anton-Karg-Haus und zum Kaisertalhaus
Hinter dem Pfandlhof geht bald ein Weg leicht bergab zum Anton-Karg-Haus (Hinterbärenbad) und anschließend weiter zum Kaisertalhaus (Hans-Berger-Haus). Bis hierher geht der breite Fahrweg. Von beiden Hütten führen dich die Bergsteige hinein ins steile Gelände des Wilden Kaisers. Oder du wanderst auf einem unkomplizierten Wandersteig weiter zum Stripsenjochhaus. Von diesem gelangst du ins schöne Kaiserbachtal, unweit von St. Johann in Tirol. Vom Anton-Karg-Haus geht der lange Bettlersteig hinauf zur Kaindlhütte. Von dieser erreichst du die Bergstation des Kaiserliftes.
Bewertung Kaisertal
Die Wanderung ins Kaisertal hat uns heute sehr gut gefallen, nicht umsonst wurde das Tal schonmal zum schönsten Platz Österreichs gekürt. Natürlich hat auch das goldene Oktoberwetter und die herrliche Laubfärbung dazu beigetragen. Aber auch sonst ist das Tal wunderschön. Vor allem ab dem Pfandlhof hat man ein wunderschönes Panorama. Ich kann mir vorstellen, dass es an warmen Sommertagen schnell ziemlich heiß wird auf diesem Weg. Da würde ich dir empfehlen früh am Morgen los zu gehen. Aber gerade im Frühling oder im Herbst ist das Kaisertal eine tolle Wanderung, da es relativ niedrig liegt und recht sonnig ist. Sonne und niedrige Lage – Das ist perfekt für eine Herbstwanderung. Wir haben bis zur Antoniuskapelle knapp eineinhalb Stunden gebraucht.
Noch mehr Kaisergebirge Tipps?
Für deine Orientierung empfehle ich dir die Kaisergebirge Karte. Auf ihr ist auch der Weg im Kaisertal eingezeichnet. Außerdem findest du hier noch mehr gute Tipps für das Kaisergebirge.